Landhaus "Zum Nordpol" in Sievern

Landhaus "Zum Nordpol" in Sievern

** Masse statt Klasse

Seit vielen Jahren schon, wollte ich ihm Nordpol ein Schnitzel essen, nachdem Kollegen von den Portionen geschwärmt hatten.
An einem Freitagabend war es nun so weit - um auf Nummer sicher zu gehen, rief ich Mittags an um einen Tisch zu reservieren. Man sagte mir, typisch norddeutsch, dass dies nicht möglich sei, ich mir aber keine Sorgen machen solle, für zwei Leute sei immer Platz.

Um ca. 19:00 Uhr erreichten wir den Nordpol und zweifelten das erste Mal an der Aussage von Mittags, weil fast alle Parkplätze belegt waren. Als wir dann das Gasthaus betraten, sagte uns die freundliche Bedienung, dass im Moment alle Plätze belegt sein aber wir den zweiten freien Tisch bekommen würden - kein Problem, wir nahmen am Tresen Platz.

Von hier aus hatte ich einen guten Blick in die Küche und nach kurzer Zeit fragte die zweite Bedienung und gleichzeitig Thekenkraft, ob wir schon mal etwas trinken wollen. Also nahmen wir unser erstes Getränk am Tresen ein, was ziemlich gemütlich war.
Noch vor dem Austrinken wurde dann unser Tisch frei, der zwei Meter vom Tresen, direkt vor der geöffneten Küche stand.


Das Ambiente:
Relativ kühl und ungemütlich, sparsame Deko, keine Tischdecken, hoher Publikumsverkehr, da regelmäßig Außerhausgerichte abgeholt werden. Nicht unbedingt für ein romantisches Date geeignet.
An Sauberkeit und Ordnung gibt es aber sowohl im Gastraum als auch in der Küche (was ich von außen sehen konnte) nichts auszusetzen.


Die Getränke:
Die Getränkekarte umfasst ein angemessenes Spektrum, der Lokalität entsprechend. Die Preise sind angemessen. Als Pils wird Herforder aus geeisten Gläsern ausgeschenkt, das Weißbier ist König Leopold.



Das Essen:
Die Karte enthält in der Hauptsache "Imbissgerichte", wie diverse Wurst- und Schnitzelkreationen.

Die meisten Gerichte werden in "groß" und "klein" angeboten. Beim Schnitzel heißt das 500 oder 300 Gramm, natürlich bestellte ich das 500er,





meine Frau hatte ein 500gr Schaschlik.




Als Beilage wählten wir jeweils Pommes, alternativ gibt es Kartoffelsalat, Nudelsalat, Kroketten, Bratkartoffeln oder Brot. Eine Salatbeilage gibt es nicht.

Mein Fleisch war wirklich gut, die Soße allerdings ein 08/15 Fertigprodukt und ich habe selten so schlechte Pommes gegessen.
Das Schaschlik war, für meinen Geschmack, etwas zu durch...


Der Service:
Die beiden Servicedamen waren freundlich allerdings nicht besonders aufmerksam, so hätte ich gerne, während des Essens, noch ein Weißbier getrunken aber leider hat niemand mein leeres Glas bemerkt. Meiner Meinung nach war das Arbeitspensum für die beiden mit Bedienen, Theke und Abräumen einfach zu hoch, so dass die Aufmerksamkeit und damit weitere Einnahmen auf der Strecke blieben.


Als wir noch nicht ganz aufgegessen hatten, kam ein sehr unhöflicher Gast, hat forsch nach einem Tisch für sich und seine Begleitung gefragt dann am Tresen Platz genommen und weiter miese Stimmung verbreitet. Wir haben selten so schnell nach dem Essen ein Lokal verlassen.
Bezahlt haben wir übrigens am Tresen, andere Gäste vor uns auch. Ob das immer so ist kann ich nicht sagen aber wir wollten schnell nach Hause...


Mein Fazit:
Ich bin wirklich enttäuscht, weil ich nach den Aussagen meiner Bekannten mit einem besseren Erlebnis gerechnet hatte.
Wir hatten das Gefühl, dass das Konzept auf Masse statt Klasse liegt und man möglichst viele Kunde durchschleusen will. Die Portionen sind reichlich und der Menge entsprechend günstig, geschmacklich aber mit viel Luft nach oben.
Für Firmenfeiern, eine Currywurst mit den Kumpels etc. ist der Nordpol bestimmt eine gute Location, für ein schönes Abendessen zu zweit empfinde ich das Landhaus als ungeeignet.

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