Catania, Sizilien im Advent - ein Reisebericht


Catania, Sizilien im Advent - ein Reisebericht







Im Dezember diesen Jahres habe ich mit meiner Frau einen vorweihnachtlichen Kurztrip nach Catania auf Sizilien unternommen.
Wie es uns ergangen ist berichte ich hier:


Die Reiseplanung:


Wir haben Flüge, Hotel und Mietwagen vorab online gebucht.
Die günstigsten Direktflüge für uns gingen aus Hamburg und wurden von Eurowings angeboten.
Beim Hotel viel unsere Wahl auf ein sehr günstiges im Zentrum Catanias.
Als Mietwagenanbieter wählten wir Alamo.
Da unser Flug bereits um sechs Uhr morgens aus Hamburg ging, konnten wir nicht rechtzeitig mit dem Zug anreisen, womit wir auf das eigene Auto angewiesen waren.
Wie an den meisten Flughäfen, sind auch in Hamburg die Parkplätze sehr teuer, weswegen ich mich auf die Suche nach einer Alternative machte.
Fündig wurde ich mit dem Park and Ride Parkplatz "Hamburg Flughafen". Er ist mit dem Auto gut zu erreichen und liegt in unmittelbarer Nähe einer S-Bahn Station, die nur einen Halt vom Flughafen entfernt ist. Kostenpunkt: 4€ pro Tag + S-Bahn Karten.


Die Anreise:


Sie begann für uns um 02:30 Uhr, als wir uns auf den Weg nach Hamburg machten.
Der Vorteil ist natürlich, dass zu dieser Zeit weder auf der Bahn noch in der Stadt viel Verkehr ist, so dass wir ca. eine Stunde vor Boarding am Flughafen waren.
Da es für den Hinflug keine Direktverbindung gab, hatten wir einen zweistündigen Aufenthalt in Stuttgart und landeten dann mittags in Catania.
Vom Flughafen aus fährt der "Alibus" im Kreisverkehr durch die Stadt, er hielt quasi direkt vor unserem Hotel. Ein Ticket kostet 4€ und ist 90 Minuten gültig.


Catania:


Nachdem wir unser Hotel bezogen hatten (hier die Rezension...) haben wir einen Mittagssnack bei Mc Donalds eingenommen und anschließend die Stadt erkundet.




Bei sonnigen 18°C, ohne Wind macht das natürlich Spaß und Catania bietet viel für Kulturliebhaber aber auch Shoppingfans kommen auf ihre Kosten.
Mitten in Catania, an der Via Etnea gelegen, befindet sich z.B. der Giardino Bellini, ein schöner, kleiner Park mit Sicht auf den Etna.




Apropos Etna: Egal wo man sich in und um Catania bewegt, der Vulkan ist stets präsent und strahlt eine unglaubliche, bedrohliche Anmut aus. Allein um ihn zu sehen lohnt sich der Urlaub in Catania.
Wer die Chance hat, sollte sich auf jeden Fall die Zeit nehmen und den Etna besuchen. Es werden Touren angeboten und man kann auch mit dem Auto hinauffahren. Da uns dieses mal die Zeit fehlte, kamen wir nicht in den Genuss, diesen stets aktiven Vulkan aus der Nähe zu betrachten.
Übrigens: Auf dem Etna gibt es zwei Skigebiete, damit ist er auch für Alpinisten interessant.


Aber zurück nach Catania - schlendert man die Via Etnea hinab findet man unzählige Klamotten und Drogeriegeschäfte, Bars und Restaurants und natürlich Architektur mit diversen Einflüssen.
Ich fand das Amphiteater besonders interessant, meine Frau war begeistert von der Mode...


Zum Abendbrot kehrten wir in ein kleines Restaurant in der Nähe des Hotel ein und auch am zweiten Abend suchten wir uns ein ähnliches Lokal.




Preislich waren alle Restaurants und Bars vollkommen in Ordnung, sicherlich etwas teurer als in der kleinen Dorfkneipe aber nicht so überteuert wie es teilweise in deutschen Großstädten der Fall ist.
Wenn ihr mal dort seid, empfehle ich euch das "Mr. Hyde" für ein kühles Getränke in urigem Ambiente.


Das Umland:


Am zweiten Urlaubstag haben wir das Umland von Catania erkundet, hierfür hatten für uns einen kleinen Wagen gemietet - einen Lancia Ypsilon. Die Leihgebühr betrug knapp 13€ für 24 Stunden, inkl. aller Kilometer und excl. Benzin, das übrigens auf Sizilien deutlich teuer ist als bei uns.
Bei der Autovermietung bot man uns an, für 29€ eine Versicherung abzuschließen, die alle Schäden am Auto, egal ob selbstverschuldet oder nicht, abdeckelt. Das spart im Ernstfall die Selbstbeteiligung und nach kurzem Überlegen, entschieden wir uns, das Angebot anzunehmen - eine gute Entscheidung, wie sich noch zeigen sollte.
Das Auto war noch nicht alt, gut in Schuss und für uns zwei vollkommen ausreichend.
Der Autovermieter befand sich am Flughafen und kurz nachdem wir den Flughafen hinter uns gelassen hatten kamen wir an einer riesigen Shopping Mall vorbei, sehr praktisch weil wir unbedingt Sonnenbrillen brauchten ;-)
Mit unseren Sonnenbrillen und bei inzwischen 20°, machten wir uns dann auf in Richtung Strand.
Auf dem Weg passierten wir endlos erscheinende Orangenfelder, Olivenhaine und schlecht gepflegte Grünstreifen, bis wir dann in Agnone Bagni direkt an den Strand fuhren, um das kristallklare Wasser und den Sandstrand (auf dem allerdings viel Treibgut lag) zu bewundern - bei dem Wetter herrlich!


















Leider hatte hier kein Café geöffnet und wir entschlossen uns, ein Café am Wasser zu suchen und dort etwas unvernünftiges zu essen und vor allem einen Kaffee zu trinken.
Wir fuhren also parallel zum Meer zurück Richtung Catania und fanden keinen Platz für unser Vorhaben...
















Eine erneute Sucheingabe bei Google Maps führte uns dann wieder durch den Randbezirk Catanias, als es passierte:
An einer Einfädelung schnitt mich ein Kleinbus, ich musste ausweichen und im Anschluss bremsen um der Hauptspur Vorfahrt zu gewähren. Als ich wieder anfahren wollte krachte es plötzlich, ich wusste gar nicht was mir geschieht und realisierte es erst, als ich in den Rückspiegel sah...
Uns war jemand in die Karre gefahren! Also rechts ran und die junge Frau tat es uns nach.


Zum Glück sprach sie englisch, was das ganze Unterfangen sehr erleichterte. Sowieso war sie sehr freundlich und entspannt und nach einigen Telefonaten mit dem Autovermieter und ihrem Vater, einigten wir uns darauf, zum Vermieter zu fahren und dort alles abzuwickeln. Der ganze Akt hat gut zwei Stunden gekostet und unseren Kaffee haben wir dann am Flughafen getrunken, nachdem wir das Auto getankt und einen kleinen Abstecher nach Misterbianco gemacht hatten.











Zurück in Catania fanden wir die Straßen voller Menschen und teilweise für den Verkehr gesperrt.
Grund hierfür ist der Feiertag Immacolata Concezione am 08.12. (Mariä Empfägnis).
Die Geschäfte hatten auf, die Gassen waren mit Lichtern geschmückt, es gab einen kleinen Weihnachtsmarkt und die Leute waren gut drauf.








Bis auf den Unfall, den ich aufgrund der Versicherung und der Tatsache, dass niemand verletzt wurde, sehr entspannt aufgenommen habe, ein sehr schöner Tag auf Sizilien.


Am letzten Tag machten wir uns dann in aller Ruhe auf zum Flughafen und haben dort, im Abflugbereich, noch einen Snack eingenommen (Tipp: Die Preise im freizugänglichen Bereich des Flughafens sind deutlich günstiger als nach dem Sicherheitscheck). Und flogen dann direkt zurück nach Hamburg, wo wir bei 3° und Schneeregen die Heimreise mit dem Auto antraten.


Wie haben wir die Reise empfunden?


- Die Mentalität der Sizilianer wirkt auf uns kühle und eher ruhige Norddeutsche vielleicht erstmal befremdlich. Lässt man sich aber darauf ein, so ging es mir zumindest, färbt ihre Gelassenheit auch ein Stück weit auf einen selbst ab und man nimmt das Leben bewusster war.
Alle, mit denen wir Kontakt hatten, waren sehr freundlich und aufgeschlossen, nie hatten wir das Gefühl unerwünscht zu sein.


- Das Wetter war wie Balsam für die Seele, 20° und Sonne im Dezember sind natürlich schöner als 3° und Schmuddelwetter.


- Von der viel dokumentierten Kriminalität in Catania haben wir absolut nichts mitbekommen und uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt, außer im Straßenverkehr...


- Die Autofahrer in und um Catania sind eine Katastrophe! Mit dem Auto macht es keinen Spaß sich durch die Stadt zu bewegen, je nach Busfahrer ist auch die Busfahrt anstrengend, zu Fuß geht es, so lange man nicht über die Straße muss. Man muss sich halt darauf einstellen und sich einfügen, quasi den Platz in der Nahrungskette erkämpfen.


- Beim Hotel würden wir das nächste Mal lieber etwas mehr Geld ausgeben und etwas besser schlafen, wobei die Lage des Hotels super ist.


- Das schöne Landschaftsbild wird leider viel zu oft durch Müll und Unrat auf den Straßen getrübt. Wer jedoch darüber hinweg sieht, erblickt eine beeindruckende Vegetation und eine Landschaft, die von der Küste bis zum schneebedeckten Berggipfel alles bietet.


- Catania bietet einige optische Reize mit beeindruckender Architektur aber auch wirklich unschöne Ecken, dessen muss man sich bewusst sein.


- Man oder besser gesagt Frau, kann in Catania sehr gut shoppen...


Ich finde Catania ist eine Reise wert! Sei es nun der Kurztrip, wie wir ihn hatten oder etwas länger um mehr von der Gegend sehen zu können.
Wenn man mit der Reisezeit etwas flexibel ist, kann man sehr günstige Flüge und Hotels finden.
Essen und trinken kann man quasi an jeder Ecke und man hat das Gefühl, dass überall der Duft von Speisen in der Luft liegt.




Linksammlung:


Flug, Hotel und Mietwagen buchen: http://bit.ly/2hrvKxD
Rezension zum Hotel: http://www.martinstestblog.de/2017/12/hotel-rubens-catania-sizilien.html
Homepage Alibus: http://www.amt.ct.it/?page_id=2610