Elbe Triathlon Hamburg 2018

Elbe Triathlon Hamburg 2018



Das Event

Der Elbe Triathlon fand erstmalig im Jahr 2012 statt, somit war es die siebte Auflage des Wettkampfes.
Die Anmeldung erfolgte über das Internet und auf der Hompage erhält man auch alle nötigen Infos vor dem Rennen. Außerdem bekommt man kurz vor dem Rennen noch eine E-Mail mit letzten Infos, der Startnummer und den Startzeiten.


Organisation und Veranstaltungsgelände

Das Veranstaltungsgelände befindet sich auf dem Gelände des Wassersportzentrums Allermöhe und ist gut mit dem Auto zu erreichen. Parkplätze waren reichlich vorhanden und die Einweiser hatten die Lage zu jeder Zeit im Griff.
Die Wege auf dem Gelände sind kurz, die Zuschauer sind mittendrin und für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Es gibt feste Toiletten und zusätzliche Dixies in der Wechselzone und an der Laufstrecke.
Für einen Radservice ist gesorgt und man kann bei einigen Ausrüstungshändlern überschüssiges Geld los werden.


Die Organisation ist durchdacht und funktionierte bei mir reibungslos, bei insgesamt 1700 Athleten ist das nicht selbstverständlich.
Der Moderator war sehr angenehm und hat seinen Job sehr gut gemacht - danke Benny!
Ich erwähne das extra, weil ich da schon wesentlich schlechteres erlebt habe...


Als Finisher Geschenk gab es ein Duschhandtuch im Eventdesign, im Ziel wartete neben Erdinger Alkoholfrei auch ein leckeres Eis und die übliche Verpflegung auf die Sportler.
An der Laufstrecke gab es kurz vor dem Wendepunkt Verpflegung in Form von Gels und Wasser.


Die Schwimmstrecke






Geschwommen wird in der Dove-Elbe, der Start erfolgt in Blöcken - bei Sprint- und Kurzdistanz aus dem Wasser und beim Teamsprint von Steg aus.
Danach geht es über einen Rundkurs durch das Gewässer.
Die Strecke ist durch große, gelbe Bojen gekennzeichnet. Kurz vor dem Ausstieg schwimmt man unter einer Fußgängerbrücke hindurch in seichteres Wasser, hier hatte ich das einzige mal Kontakt zu Wasserpflanzen.
Beim Aussteigen unterstützen zwei Helfer, über einen Tepich läuft man dann in die Wechselzone.


Die Wechselzone





Ist groß und übersichtlich. Feste Plätze gibt es nicht, die Bereiche sind nur in die Distanzen unterteilt. Die Wechselzone ist komplett grasbewachsen und bietet Trittsicherheit.
Die Sporttaschen durften am Rad liegen bleiben, das war auch gut so, da es keine Sporttaschenabgabe gab.
Das einzige Problem in der sonst sehr durchdachten Wechselzone ist, dass quasi ständig Sportler mit ihrer Ausrüstung zu ihrem Platz kommen um ihn einzurichten oder zu räumen.
Aufgrund der unterschiedlichen Startzeiten ist das nicht zu vermeiden und trägt zu kurzen Wartezeiten beim Rad Check-In und der Parkplatzsuche bei, ist aber ärgerlich, wenn man beim Radwechsel mit dem Rad in der Hand abbremsen muss, weil anreisende Sprintdistanzler den Gang blockieren... Hier mache ich dem Veranstalter aber keinen direkten Vorwurf, viel mehr appelliere ich an alle Sportler, trotz Wettkampkonzentration, mehr auf andere Athleten zu achten.


Die Radstrecke

Ein Rundkurs, der über einen kurzen Zubringer erreicht wir und je nach Distanz 2-4 mal durchfahren werden muss. Für das Rundenzählen ist jeder selbst verantwortlich, was aber auch nicht allzu schwer ist.
Die Runde führt über Land und durch Wohngebiete und war für den Verkehr gesperrt. Einige Ausnahmen gab es, das wurde aber bei der Wettkampfbesprechung angekündigt und professionell, ohne Störung das Wettkampfbetriebes abgewickelt.
Durch den Start in unterschiedlichen Blöcken war immer gut was los auf der Strecke und man war nie lang allein. Zum Nachteil wurde es dann, wenn sich ein Pulk bildete und man das Windschattenfahren - das auch überwacht wurde - vermeiden musste.
Der Zustand der Straße war zum größten Teil gut, es gab aber auch viele, größere Schlaglöcher und Stellen mit schlechtem Asphalt.
Die Kurven auf dem Rundkurs waren human und man konnte fast durchgehend in der Aeroposition fahren.


Die Laufstrecke

Führte entlang der Dove Elbe und zum Teil um den Eichbaumsee.
Es war ein fester Schotterweg und gut zu laufen. Für die olympische Distanz musste die Wendepunkstrecke zweimal gelaufen werden, für die Sprintdistanz entsprechend nur einmal.
An der Strecke gibt es Baum- und Buschbewuchs, der sich mit unbewachsenen Abschnitten abwechselt, was bei Sonnenschein für kühlenden Schatten sorgt.
Nennenswerte Steigungen gibt es, wie auch auf der Radstrecke, nicht.
Der Zieleinlauf führt dann an der Bühne entlang in den Finisherbereich.


Schlappensammlung beim Schwimmstart

Der Teamsprint

Neben den beiden Einzeldistanzen wird auch ein Teamsprint Wettbewerb angeboten.
Ein Team besteht hier aus jeweils zwei Frauen und Männer und jedes Teammitglied absolviert einen vollständigen, kurzen Triathlon (0,25/7,3/2,3).
Ein wirklich spannender und sehr unterhaltsamer Wettkampf für Zuschauer und Teilnehmer.
Vom Profiteam bis zu Familien findet man hier alles und vor allem die Wechsel und die Sprünge in das Wasser sind sehenswert.


Mein Fazit

Der Elbe Triathlon ist top organisiert und das Eventgelände perfekt für eine solche Veranstaltung geeignet.
Neben den Profis aus der Landesliga sind auch Amateure und "Ersttäter" am Start, der Teamsprint rundet das Angebot ab.
Das Gewässer ist sehr gut zum Schwimmen geeignet und weil Rad- und Laufstrecke fast ohne Höhenunterschied auskommen, können persönliche Bestzeiten purzeln.
Ein rundum gelungener Triathlon mit super Stimmung und Wöhlfühlfaktor.
Ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen und komme gerne wieder.


Danke liebe Triabolos!











Mein Rennen

Für mich war es erst der zweite Start über die Kurzdistanz und weil beim erster Versuch am Tegernsee einige Höhenmeter das Rennen erschwerten, rechnete ich mir Chance auf eine neue persönliche Bestzeit aus.
Tatsächlich war ich aber ziemlich unsicher, ob es mir tatsächlich gelingen sollte, die 3 Stunden zu unterbieten, da mein Trainingsumfang in den letzten Woche sehr gering war. Zu allem Überfluss, hatte ich zwei Wochen vor dem Elbe Triathlon eine kleine OP mit Vollnarkose...


Die Woche vor dem Wettkampf

Aufgrund der OP war kein Training möglich, am Sonntag vor der OP habe ich aber noch einen Wettkampf über die Volksdistanz bestritten und sowieso etwas Regenerationszeit benötigt.
Wie vor den letzten Wettkämpfen, habe ich in der Woche vor dem Wettkampf auf Alkohol verzichtet und mich bemüht auf eine fettarme Ernährung zu achten,  was mir auch größtenteils gelang ;-).
Außerdem war der Plan, jede Nacht acht Stunden zu schlafen - da hatte unsere jüngste aber manchmal was gegen...


In der Woche vor meinem ersten Kurzdistanztriathlon habe ich am Mittwoch das letzte Mal locker Trainiert und mich danach nur noch locker bewegt und ausgeruht.
Das ging jetzt aber nicht, weil ich erstmal wieder fit werden musste.
Ich nahm mir also vor, den Samstag auszuruhen, Donnerstag zu laufen und Freitag noch einmal locker Rad zu fahren.
Der Plan ging natürlich nicht auf...
Wegen Familienterminen konnte ich erst Freitagabend sporteln und entschied mich dann, meine 6 km Hausrunde locker anzugehen - alles mit der Ungewissheit, was mein Körper von der Belastung hält.
Zum Glück lief es richtig gut und ich ging seelisch gestärkt aus dem Lauf hervor, allerdings bekam ich tatsächlich einen leichten Muskelkater...
Samstag bin ich dann nach Hamburg gereist und habe die Nacht in der Pension am Golfplatz verbracht, um nicht am Sonntag um 04:00 Uhr aufstehen zu müssen.


Anreise und Vorbereitung der Wechselzone

Wettkampfbesprechung


Ich war um sieben am Veranstaltungsgelände und habe meine Startunterlagen abgeholt, die Wechselzone war seit sechs offen und die ersten Mitbewerber checkten schon ein.
Ich entschied mich, erst in Ruhe zur Wettkampfbesprechung zu gehen und danach einzuchecken.
Das tat ich auch und um halb neun hatte ich meinen Platz bezogen.
Ich suche mir gerne Plätze am Anfang bzw. Ende des jeweiligen Ständers, damit ich sie leicht wiederfinde - einen solchen Platz fand ich auch dieses Mal.
Das einzige Blöde an diesem Platz war, dass wir uns den Gang mit den Sprintern teilten, was beim Radwechsel zu oben erwähntem Problem führte.
Nach dem obligatorischen Toilettengang glitt ich in meinen Neo und begab mich zum Schwimmstart, wo ich mich, zehn Minuten vor dem Start, einschwamm.


Das Schwimmen

Bereits beim Einschwimmen merkte ich den zusätzlichen Auftrieb des Neos und war positiv überrascht. Bis jetzt hatte ich ja immer nur einen Shorty gehabt, der verbessert die Wasserlage nicht merklich.
Wie gewohnt reihte ich mich im hinteren Bereich des Startblocks ein, weil mich das fiese Gedränge immer total aus dem Konzept bringt.
Das gute Gefühl vom Einschwimmen bestätigte sich und mir fiel das Kraulen erstaunlich leicht, allerdings merkte ich auch, dass mir die Kraftausdauer im Arm-Schulterbereich fehlt...
Teilweise fiel mir das Orientieren etwas schwer und ich denke, ich habe einige Meter zu viel geschwommen aber dennoch konnte ich meine Zeit vom Tegernsee um zwei Minuten verbessern.
Der Wechsel aufs Rad lief ruhig und ohne Zwischenfälle ab.


Das Radfahren

Ich habe mir wieder die Radschuhe in der Wechselzone angezogen und bin damit durch die Wechselzone gelaufen, ebenso lief es beim zweiten Wechsel.
Das Radfahren lief gut, ich achtete darauf, immer knapp über 30 km/h zu fahren, um nicht zu viel Energie zu verbrauchen aber auch nicht zu langsam zu sein.
Das Wetter war gut aber es war leicht windig, Alles in Allem gute äußere Bedingungen.
Die ersten beiden Runden habe ich locker auf den Asphalt gebracht aber ab Ende der dritten Runde brannten meine Oberschenkel dann schon etwas.
Der Vorteil bei flachen Kursen ist, dass man immer schön sein Tempo durchtreten kann. Der Nachteil ist aber dass man auch tatsächlich durchtreten muss und nicht mal eben bergab seine Beine ausschütteln und etwas entspannen kann...
Während meine Beine deutlich ermüdeten, gelang es mir, meinen Puls während des Radfahrens tatsächlich noch deutlich in dem Bereich unter 80% max. HF einzupendeln - ausdauertechnisch war ich also gut dabei.
Nichts desto trotz freute ich mich, dass ich nach 1:10h vom Rad steigen konnte, weil die Oberschenkel wirklich nicht mehr frisch waren und ich mich nach einer anderen Belastung sehnte.
Dass meine Radzeit zehn Minuten schneller als am Tegernsee war, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, weil ich Fingertrouble mit meiner neuen Uhr hatte...
Vor dem Radfahren habe ich einen Traubenzucker genommen und währenddessen ein paar Schlücke Iso und etwas mehr Wasser getrunken, das hat sich bewährt.
Der Wechsel in die Laufschuhe lief dann mit "Stau" trotzdem flott ab und ich war froh endlich laufen zu können.


Das Laufen

Es lief wirklich gut.
Bis auf einen weiteren Traubenzucker und zwei mal Wasser, verzichtete ich auf weitere Nahrungsaufnahme.
Bis km 7 fühlte ich mich richtig gut, danach merkte ich die Kräfte schwinden und auch mein Puls stieg bis 91% an.
Beim Zieleinlauf stand dann 11:57 Uhr auf der großen Uhr am Zielbogen und ich konnte lange nicht glauben, dass ich so viel schneller als am Tegernsee gewesen war.
Kurze Zeit später waren die Ergebnisse online und es war amtlich: 2:42:59 h - 17 Minuten Scheller als am Tergernsee - geil!




Offensichtlich ist eine Verringerung des Trainingsumfangs nicht immer schlecht und es macht wohl auch Sinn, sich nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen...

Für dieses Jahr war es mein letzter Triathlon, ich lasse das Jahr aber noch mit einigen Laufwettkämpfen ausklingen und hoffe dann nächstes Jahr an meine Form anknüpfen zu können.

Hier findet Ihr mein Video zum Event: